Wir verwenden im Normalfall samenfestes Biosaatgut aus Biozüchtung. Da wir diese Jahr aber teilweise ungenügende Keimungsraten haben, säen wir nun zweireihig: Kommt das ursprüngliche Saatgut gut, dann hacken wir das Standardsaatgut (teilweise F1-Hybriden, nur zum Teil Bio-Saatgut) ab, kommt es schlecht, so haben wir dank dem Standardsaatgut trotzdem eine gute Ernte.
Da es viel zu wenig Saatgut in Bioqualität gibt, wird auch im Biolandbau teilweise mit konventionellem Saatgut gearbeitet (nicht mit Fungiziden und Insektiziden behandelt (gebeizt). Die Regeln dazu sind ziemlich kompliziert: Das Wichtigste in Kürze (bioaktuell.ch). Setzlinge müssen immer aus Biobetrieben stammen, können aber je nachdem auch aus konventionellem Saatgut hergestellt sein.

Samenfestes, offenabblühendes Saatgut

Die Elternpflanzen stammen aus der gleichen Art, die daraus entstehenden Pflanzen weisen eine grössere Diversität auf als F1-Hybriden, sie sehen nicht alle genau gleich aus und reifen über einen längeren Zeitraum. Die Samen können dafür selbst nachgezogen (weitervermehrt) werden und sie behalten die gewünschten Eigenschaften grösstenteils über längere Zeit. Es entsteht keine Abhängigkeit vom Saatgutlieferanten, allerdings ist die Keimgarantie tiefer.

Hybridsaatgut (F1-Hybriden)

Die Elternpflanzen stammen aus unterschiedlichen Arten und die Nachkommen (F1-Generation) bekommen die positiven Eigenschaften beider Elternteile mit. Die daraus entstehenden Pflanzen weisen eine sehr hohe Keimungsrate auf und sind sehr uniform, sie sehen alle ziemlich gleich aus, sind gleich gross und reifen gleichzeitig, was im Profianbau gewünscht ist. Die Samen können zwar oftmals selbst weitervermehrt werden, sie verlieren dabei aber in der F2-Generation die gewünschten Eigenschaften (Farbe, Form, Geschmack) und unterscheiden sich teilweise stark von der F1-Generation und untereinander. Hybridsaatgut kann auch mit herkömmlicher Pflanzenzüchtung hergestellt werden und hat mit Gentechnik nicht automatisch etwas zu tun. Es entsteht aber eine Abhängigkeit vom Saatgutlieferanten, indem man jedes Jahr neues Saatgut kaufen muss.

Biosaatgut

Biosaatgut kann sowohl samenfest als auch Hybridsaatgut sein. Das können gewöhnliche Sorten sein, ihre Eigenschaften müssen nicht speziell auf die Bedingungen im Biolandbau ausgerichtet. Das Saatgut muss über mind. eine Generation biologisch vermehrt worden sein.

Biosaatgut aus Biozüchtung

Hier ist nicht nur das Saatgut Bio, sondern es werden über mehrere Generationen spezielle Sorten gezüchtet, die wenig anfällig auf Krankheiten und Schädlinge sind und die ohne Kunstdünger auskommen und sich somit bestens für den Bioanbau eignen.